Barthold Plaß , Vorsitzender Burgdorfer Pferdeland,
und die Mitglieder des Arbeitskreises Pensionspferdehalter Ost-Westfalen Lippe
trafen sich auf dem Reiterhof Hof Wolfskuhlen.
Barthold Plaß (zweiter von rechts), Vorsitzender Burgdorfer Pferdeland,
und die Mitglieder des Arbeitskreises Pensionspferdehalter Ost-Westfalen Lippe
Reitsport hat Zukunft
BURGDORF. Lebhafter Expertenaustausch auf dem Hof Wolfskuhlen.
Die Mitglieder des Arbeitskreises „Pensionspferdebetriebe Ost-Westfalen-Lippe“
ließen sich von Barthold Plaß die Ställe zeigen, diskutierten mit ihm über
Energie- und Futtermittelpreise und fragten nach preisgünstigen Boxenvarianten für die Pferde.
„Der Landwirt“, erläutert Barthold Plaß, Erster Vorsitzender Burgdorfer Pferdeland,
„muss bei einem Pensionspferdebetrieb viele Aspekte berücksichtigen und vor
allem betriebswirtschaftlich denken.“ Dazu gehöre eine artgerechte Haltung und Fütterung,
eine ansprechende Präsentation auf dem Markt, einen Blick für die Gesundheit der Tiere
und ein Gespür für die Wünsche der Boxenmieter. Barthold Plaß präsentierte das Profil
seines Hofes Wolfskuhlen den Mitgliedern des Arbeitskreises, denen es vor allem darum ging,
zu erkunden, wie andere Pensionspferdebetriebe arbeiten. „Wir sind mit unseren
Pensionspferdebetrieben keine Konkurrenz, da wir aus der Region Osnabrück, Bielefeld und Herford
kommen“, erläuterte Elke Krawinkel. Der regelmäßige Austausch mit anderen Betrieben
sowie der Blick durch das Schlüsselloch seien für eine permanente Verbesserung notwendig.
Hof Wolfskuhlen
Barthold Plaß berichtete, dass der Hof Wolfskuhlen Pferde in Pension nehme, Zuchtstuten betreue,
junge Pferde ausbilde sowie Fohlen und junge Pferde verkaufe. Die Pferdepension biete den Tieren
täglichen Auslauf, habe große luftige Boxen und eine gepflegte Anlage mit Rennbahn, Reithalle,
Dressuraußenplätzen sowie Paddocks und Weiden. „Allerdings“, fasste Barthold Plaß seine
Erfahrungen zusammen, „rechnet sich der Pensionsbetrieb für Pferde erst, wenn eine genügend
große Anzahl von Boxen vorhanden sind.“ 2003 sei der Verein Burgdorfer Pferdeland gegründet
worden und habe den Bekanntheitsgrad der Stadt Burgdorf sowie der dort ansässigen Reitbetriebe
deutlich erhöht. „Der Reitsport hat Zukunft“, gab sich Barthold Plaß überzeugt.
„Wichtig ist eine gute Vernetzung und ein ansprechendes Marketing“, sagte der Vorsitzende
und führte aus, dass der Verein Burgdorfer Pferdeland sich regelmäßig auf dem Pferde- und
Hobbytiermarkt in Burgdorf, aber auch in der Region präsentiere. Es gebe einen
intensiven Kontakt zu Schulen und anderen Institutionen. „2006 wurde Burgdorf als
pferdefreundliche Gemeinde in Niedersachsen ausgezeichnet“, sagte der 58-Jährige und
betonte, dass das Thema Pferd und Reitsport ein erheblicher Wirtschaftsfaktor sei.
Pensionspferdebetriebe müssen auf dem Markt konkurrenzfähig sein
Die Mitglieder des Arbeitskreises besuchten nicht nur den Reiterhof Wolfskuhlen,
sondern auch den Hof Klussmann sowie das Reitergut Köthenwald/Sehnde. „Wir wollen die
jeweiligen Höfe kennen lernen, das individuelle Profil erörtern, aber auch sinnvolle
Anregungen mit nach Hause zu nehmen“, sagte Reinhard Schuster, Sprecher des Arbeitskreises.
Alle gemeinsam bewege die Frage, wie die Betriebe verbessert werden könnten. Es sei wichtig,
auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Pferdebetrieb aus dem Arbeitskreis habe
beispielsweise als zusätzliches Standbein eine Photovoltaikanlage für den Stromverkauf
auf dem Dach installiert. „Es gibt Pferdebesitzer, die ihren Vierbeiner am liebsten in
einem Fünf-Sterne-Hotel unterbringen, aber nur den Jugendherbergspreis zahlen wollen“,
skizzierte Reinhard Schuster das Problem. Die Besitzer der Pensionspferdebetriebe seien
Dienstleister und müssten sich auf die Wünsche von billigeren Unterbringungsvarianten einstellen.
Der Arbeitskreis war mit seinem Besuch sehr zufrieden.
„Wir können nicht alles eins zu eins umsetzen, was wir gesehen und gehört haben“,
fasste Elke Krawinkel stellvertretend für alle zusammen.
Aber das ein oder andere werde lasse sich als Anregung sehr wohl verwerten.
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